Öffentliche Kräuterwanderung & Herstellung von Kräutersalzen
Bei wundervollem Sonnenschein haben wir uns am Sonntag morgen in Hamburg getroffen und verschiedenste Kräuter entdeckt und zum Teil auch probiert. Gemeinsam haben wir Brennnesseln & Wiesenflockenblumen gesammelt und daraus Kräutersalz hergestellt.
Hauptpflanzen dieser Wanderung waren die momentan blühenden Sommerkräuter:
- Frauenmantel
- Königskerze
- Johanniskraut (Rezept Rotöl)
- Spitzwegerich
- Brennnessel (Rezept Energy Balls)
- Linde
Anbei ein paar Impressionen:
Hier eine Übersicht aller Kräuter, die wir auf unserer Wanderung gesehen und besprochen haben (nur Stichworte, kein Anspruch auf Vollständigkeit ☺️):
Frauenmantel |
Verwendung in der Volksheilkunde: Frauenthemen (Wechseljahre, PMS), bei Progesteronmangel (obwohl Pflanze wissenschaftlich kein Progesteron enthält) Inhaltsstoffe: Gerbstoffe Zubereitung: Tee Sonstiges: eines der wichtigsten Frauenkräuter in der Volksheilkunde, “umhüllend” |
Königskerze |
Verwendung in der Volksheilkunde: Husten (reizmildernd & auswurffördernd) Inhaltsstoffe: Schleimstoffe Zubereitung: Tee (Blüten, gerne gemischt mit anderen Kräutern, z.B. Spitzwegerich & Malve) |
Johanniskraut |
“Fängt im Sommer die Sonne ein, um sie im Winter wieder an die Menschen abzugeben” Verwendung in der Volksheilkunde: (1) innerlich: stimmungsaufhellend (2) äußerlich: bei Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, leichten Sonnenbränden, Narbenbehandlung Inhaltsstoffe: Hypericin, Hyperforin Erkennungsmerkmale: (1) “Löcher in den Blättern” (=Öldrüsen) (2) Beim Zerreiben der Knospen/ Blüten färben sich die Finger rot (3) sehr harter Stängel (“Hartheu”) sieht allgemein “strubbelig” aus Zubereitung (Beispiele): (1) innerlich: Fertigpräparate, Tee (Kraut) (2) äußerlich: Rotöl (siehe Rezept) Achtung: (1) Johanniskraut erhöht die Photosensibilität/ macht lichtempfindlich, d.h. erhöhte Sonnenbrandgefahr bei hoher innerer Einnahme oder Auftragen von Rotöl direkt vor dem Sonnenbaden (2) Johanniskraut erhöht die Leberaktivität, dadurch können andere Medikamente schneller abgebaut werden (z.B. Pille/ Antirheumatica etc. können schlechter wirken) |
Jakobskreuzkraut/ Jakobsgreiskraut |
GIFTIG (enthält leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide) Haben wir nur besprochen, um es vom Aussehen her mit dem Johanniskraut zu vergleichen |
Wiesenflockenblume |
Kein bekanntes Heilkraut (ich habe nur einen Eintrag in Verbindung mit Krätze gefunden), sieht einfach hübsch aus und wächst dieses Jahr auffällig viel. Pflanze ist nicht giftig, aber Gerbstoffhaltig. Das heißt, man kann sie gut als Deko nutzen, aber ist pur nicht unbedingt lecker. Als Färbemittel für zum Beispiel Kräutersalz aber spannend. |
Felsenbirne |
Schmeckt sehr lecker 🙂 Inhaltsstoffe: Vitamin C Verwendung: reife Beeren (ganz dunkle Farbe) können gut pur gegessen werden Achtung: nicht mit anderen roten Beeren verwechseln |
Spitzwegerich |
Essen: alle Bestandteile des Spitzwegerichs sind essbar, Knospen schmecken Champignon-ähnlich Verwendung in der Volksheilkunde: “Wiesenpflaster”: Insektenstiche/ Brennnessel-“Verbrennung”: angequetschte/ angekaute Blätter auf die betroffene Stelle legen bei Reizhusten/ Atemwegserkrankungen Hauptinhaltsstoffe: Aucubin (anti-entzündlich), Schleimstoffe (hustenstillend) Zubereitung: Salat (junge Blätter, Knospen), Hustensirup, … |
Brennnessel |
Essen: die gesamte Pflanze ist essbar (Blätter, Samen) Achtung: an Blättern und Stängel sitzen Brennhaare – die Pflanze am besten mörsern oder erhitzen, damit die Brennhaare sicher kaputt gehen. Verwendung in der Volksheilkunde: Niere, Prostata/ BPH (Wurzel), … Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Histamin, Eisen (3x mehr Eisen als Spinat), Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe Zubereitung: Tee, Spinat (Kraut), Kräutersalz, Brennnesselsamen z.B. über das Müsli streuen, Energy Balls mit Brennnesselsamen, … die Fasern werden auch für Kleidung genutzt Heilpflanze des Jahres 2022 🙂 |
Linde |
Essen: (1) junge, frische grüne Blätter können gut gegessen werden (siehe Foto, heute waren sie leider schon zu alt) (2) frisch aufgeblühte Lindenblüten können auch gut gegessen werden und schmecken leicht süßlich Verwendung in der Volksheilkunde: Lindenblüten (getrocknet oder frisch) bei Erkältung/ Grippe: schweißtreibend, hustenlindernd, reizmildernd Hauptinhaltsstoffe: Schleim, Flavonoide Zubereitung: Tee (Blüte), Salat (junge Blätter), … Sonstiges: wurde gerne in der Dorfmitte gepflanzt, alles herzförmig/ lieblich (Form der Blätter, der Blattkrone), “lindern” kommt von Linde |
Achtung: diese Seite enthält Informationen zu Pflanzen und ihrer Verwendung in der Volksheilkunde. Bitte frag bei gesundheitlichen Beschwerden immer Deinen Arzt oder Apotheker, bevor Du eine dieser Pflanzen zu Dir nimmst.