Kräuterwanderungen

Familienaktionstag: Kräuterwanderung & Herstellung von Kräutersalz

Als Programmpunkt während eines Familienaktionstags habe ich eine Kräuterwanderung in Munster im Bereich Mühlenteich und Örtze durchgeführt. Wir haben diverse Kräuter gesammelt und daraus im Anschluss Kräutersalz hergestellt.

Es war eine wunderbare lockere Atmosphäre bei der Groß und Klein sich ausprobieren und etwas Neues lernen konnten.

Hier eine Übersicht aller Kräuter, die wir auf unserer Wanderung gesehen, zum großen Teil verkostet und besprochen haben (nur Stichworte, kein Anspruch auf Vollständigkeit – die Pflanzen können noch viel mehr 😊):

Gänseblümchen



Essen: sowohl die Blüten als auch die kleinen Blättchen können gegessen werden

Verwendung in der Volksheilkunde: Haut, Blutreinigung

Inhaltsstoffe: Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe

Zubereitung: Tee, Deko (z.B. im Salat), Waschungen, …

Info für Allergiker: Korbblütler


Löwenzahn



Erkennungsmerkmale im Vergleich zu ähnlich aussehenden Kräutern (z.B. Ferkelkraut):
hohler Stängel mit Milchsaft, Blätter nicht behaart

Essen: der komplette Löwenzahn kann gegessen werden. Der Milchsaft ist nicht giftig, er hinterlässt aber unschöne Flecken auf der Kleidung.
Man sollte nicht mehr als eine kleine Handvoll essen, da die Stängel in großen Mengen magenreizend sein können

Verwendung in der Volksheilkunde: Leber, Niere (gallebildend, nierenanregend, stoffwechselanregend, antirheumatisch)

Hauptinhaltsstoff: Bitterstoffe

Zubereitung: Tee, Zugabe zum Salat, Kaffeeersatz (Wurzel), …

Vorsicht bei Gallensteinen!

Info für Allergiker: Korbblütler


Linde



Essen: junge, frische grüne Blätter können gut gegessen werden

Verwendung in der Volksheilkunde: Lindenblüten (getrocknet oder frisch) bei Erkältung/ Grippe: schweißtreibend, hustenlindernd, reizmildernd

Hauptinhaltsstoffe: Schleim, Flavonoide

Zubereitung: Tee (Blüte), Salat (junge Blätter), …


Schaumkräuter



wir haben verschiedene Schaumkräuter gefunden und den Geschmack miteinander verglichen: Wiesen-Schaumkraut und Kresse-Schaumkraut (auch Bitteres Schaumkraut genannt): das Kresse-Schaumkraut an der Örtze war viel schärfer als das Wiesen-Schaumkraut am Marktplatz

Essen: Kraut und Blüten können gegessen werden. Achtung: zum Teil sehr scharf

Erkennungsmerkmale: siehe Bilder, 4 weiße Blütenblätter (Hinweis auf Pflanzenfamilie Kreuzblütler)

Hauptinhaltsstoff: Senfölglykoside, Vitamin C

Zubereitung: Als Würzkraut mit im Salat, Kräuterbutter, Kräuterquark, …


Giersch



Essen: Blätter können gut als Salat gegessen werden

Erkennungsmerkmale: auf den 3-kantigen Stängel achten! Die später auftauchende weiße Blüte (war bei uns noch nicht zu sehen) birgt Verwechslungsgefahr mit anderen zum Teil stark giftigen Doldenblütlern, aber der 3-kantige Stängel ist ein eindeutiges Erkennungsmerkmal.

Verwendung in der Volksheilkunde: Gicht

Inhaltsstoffe: Vitamine, Mineralien

Zubereitung: Salat, Tee, Wickel, …


Brennnessel



Essen: die gesamte Pflanze ist essbar (Blätter, Samen)

Achtung: an Blättern und Stängel sitzen Brennhaare – die Pflanze am besten erhitzen, damit die Brennhaare sicher kaputt gehen.

Verwendung in der Volksheilkunde: Niere, Prostata (BPH, Wurzel), …

Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Histamin, Eisen, Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe

Zubereitung: Tee, Spinat (Kraut), Brennnesselsamen z.B. fürs Müsli, …

Heilpflanze des Jahres 2022 🙂


Spitzwegerich



Essen: alle Bestandteile des Spitzwegerichs sind essbar, Knospen schmecken Champignon-ähnlich

Verwendung in der Volksheilkunde:
Insektenstiche/ Brennnessel-“Verbrennung”: angequetschte/ angekaute Blätter auf die betroffene Stelle legen

Reizhusten/ Atemwegserkrankungen

Hauptinhaltsstoffe: Aucubin (anti-entzündlich), Schleimstoffe (hustenstillend)

Zubereitung: Salat (junge Blätter, Knospen), Hustensirup, …


Knoblauchsrauke



Essen: die komplette Pflanze (Blätter, Blüten, Schoten) kann gegessen werden und schmeckt sehr würzig/ knoblauchartig

Achtung: der Knoblauchsgeschmack geht beim Erhitzen verloren

Verwendung in der Volksheilkunde: Entgiftung (harntreibend, blutreinigend), Atemwegserkrankungen

Inhaltsstoffe: Senfölglykoside

Zubereitung: Als Würzkraut im Salat/ Kräutersalz/ Kräuterquark (Blätter, Blüten), Gewürz (Samen), …


Gundermann/ Gundelrebe



Essen: Blüten und junge Blätter (sehr würzig)

Verwendung in der Volksheilkunde: eitrige und langwierige Entzündungen

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe

Zubereitung: Tee, Salat (Blüten, junge Blätter), Tinkturen, ..


Bärlauch



Bestimmung: ACHTUNG – Verwechslungsgefahr mit der sehr giftigen Herbstzeitlosen, dem Maiglöckchen oder jungen Blättern des Aronstabs, die zum Teil auch durcheinander wachsen, deswegen beim Sammeln jedes Blatt genau anschauen

Blatt: vorne glänzend, hinten matt (im Gegensatz zur Herbstzeitlosen/ dem Maiglöckchen)

Mittelrippe: knackt wenn man das Blatt knickt
parallelnervig (im Gegensatz zum Aronstab)
Stiel: ein Blatt pro Stiel

Knoblauch-Geruch (Achtung: beim Sammeln könnten die Finger nach Knoblauch riechen, so dass es kein sicheres Bestimmungsmerkmal ist)

Essen: kalt, da beim Erhitzen die Geschmacksstoffe verloren gehen

Blätter, Knospen und Blüten können gegessen werden: Bärlauch wird nicht giftig sobald er blüht, die Blätter könnten dann aber bitter schmecken und verlieren ihre Inhaltstoffe

Verwendung in der Volksheilkunde: antibakteriell, “zum Durchputzen”
Bärlauch-Rückseite: Knack der Mittelrippe, gut zu sehen auch die matte Farbe der Rückseite (zum Schluss des Videos sieht man im Vergleich die glänzende Vorderseite)

Achtung: diese Seite enthält Informationen zu Pflanzen und ihrer Verwendung in der Volksheilkunde. Bitte frag bei gesundheitlichen Beschwerden immer Deinen Arzt oder Apotheker, bevor Du eine dieser Pflanzen zu Dir nimmst.